Batzdorf,
das heutige Bartošovice, ist in einem
Seitental der wilden Adler, zu beiden Seiten des Aubaches, gelegen.
Früher wie heute ist es ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Nach Osten
führt die Straße nach Bärnwald - Kronstadt, folgt man ihr nach Süden
gelangt man nach Tschiak - Petersdorf. Auf dem Weg nach Westen erreicht
man Senftenberg und in nördlicher Richtung liegt Rokitnitz. Von
Batzdorf nahm die Motorisierung des Verkehrs im Adlergebirge ihren
Ausgang. Erwähnenswert sind die Autobuslinien Batzdorf - Geiersberg und
Rokitznitz - Batzdorf - Grulich. Der Ort liegt auf einer Meereshöhe von 579
m und war schon vor dem ersten Weltkrieg ein bekannter Wintersportort
und von Feriengästen gern besucht.
Batzdorf war ein Bauerndorf, dessen Gründung im 14./ 15. Jahrhundert liegt. Es entwickelte sich zu einem Standort mit vielen
Handwerkern und Industriebetrieben weiter. Hier wurden schon zur
damaligen Zeit hervorragende Wintersportgeräte wie Skier und
Rodelschlitten gefertigt, die in die ganze Welt geliefert wurden. Im
Jahr 1939 hatte der Ort 856 Einwohner und 228 Häuser. Zu diesem
gehörte auch noch der Ortsteil Nesselfleck mit 13 Häusern und die
Adlerbaude mit etwa 50 Einwohnern. Im Vergleich ergibt sich, dass
Batzdorf das größte unter den Dörfern auf der böhmischen Seite des
Erlitztales war.
Der Feldanbau beschränkte sich für die menschliche
Ernährung meist auf den Anbau von Flachs, Hafer, Gerste, Roggen und auf
geringfügige Flächen von Hackfrüchten, wie Kraut und Kartoffeln. Für
das Vieh baute man in kleinen Flächen den Kuhkohl (Kohlrübe) an, erst
später trat der Runkelrübenanbau mehr und mehr in den Vordergrund. Die
dreiklassige Volksschule wurde 1892 erbaut, unmittelbar an der
verkehrsreichen Dorfstraße nach Nesselfleck und Tschiak gelegen. Die
Kirche war der Mittelpunkt des Dorfes und der hl. Maria Magdalena geweiht. Im
September 1793 wurde sie durch einen Blitzschlag zerstört und brannte
völlig aus. Das gleiche Schicksal wiederholte sich am 4. August 1906.
Sie wurde auf Kosten des Patronatsherrn Oskar Parish Freiherr von
Senftenberg wieder aufgebaut, erhielt aber statt des zwiebelförmigen
Turmes einen pyramidenförmigen Turm. Als Kirchdorf und Sitz
verschiedener Vereine wies Batzdorf ein recht ansehnliches
Gesellschaftsleben auf, das sich nicht bloß auf die 850 Einwohner
zählende Gemeinde, sondern ebenso auf das durch die Zollbrücke
verbunden preußische Marienthal erstreckte.